Liebe Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland, liebe Abonnent*innen,
reich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht um glücklich zu sein. Wäre dieser Sinnspruch, frei nach Augustinus von Hippo, der Leitgedanke unserer modernen Welt, müssten wir uns über Klimakrise und Verlust der Artenvielfalt vielleicht keine Sorgen machen. Nun aber leben wir in einer Wegwerfgesellschaft, in der Wachstumscredo und Mehr-ist-Mehr-Denken vorherrschen. Was also tun? Die Aktion „Fasten für Klimaschutz und Gerechtigkeit“ bietet eine gute Gelegenheit, um vom 2. März bis 17. April den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. 17 evangelische Landeskirchen und katholische Bistümer sowie MISEREOR und Brot für die Welt rufen dazu auf. Auch unabhängig von Religion und Glauben ist das doch eine gute Gelegenheit zu überlegen, was wir wirklich brauchen und wie viel uns guttut (ein Überschreiten der planetaren Grenzen gehört offensichtlich nicht dazu).
Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich 2015 nahezu alle Staaten der Erde darauf geeinigt, das Immer-Mehr an Treibhausgasen zu stoppen. Die Race-to-Zero, das Rennen in Richtung Klimaneutralität, hat begonnen. Der Weg liegt klar vor uns: Er führt über 100 Prozent Erneuerbare Energien, den sozial-ökologischen Umbau unserer Mobilität, Landwirtschaft, unserer Industrie und unseres Finanzwesens. Die notwendigen Veränderungen betreffen nahezu alle Bereiche unseres Lebens und Wirtschaftens. Die Frage ist nicht mehr, ob all dies passieren wird, sondern: Wie schnell schaffen wir es? Die schlimmen Folgen der Erderhitzung sind bereits weltweit spürbar, insbesondere im globalen Süden. Auf der anderen Seite winken uns lebenswerte Städte und Dörfer mit sauberer Luft, Guter Arbeit, ja schlicht der Erhalt der Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Wenn das kein Grund zum Handeln ist!
Die neue Bundesregierung und die EU-Kommission haben den dringenden Handlungsbedarf erkannt und machen sich auf den Weg. Mit der Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan wurde gerade eine äußerst erfahrene Klimaverhandlerin ins Auswärtige Amt berufen. Beim Verkehrs- und Bauministerium heißt es „Klimaschutz-Sofortprogramme“, bald sollen aus dem Wirtschafts- und Klimaministerium ein „Oster-“ und ein „Sommerpaket“ kommen. Bei der EU-Kommission steht die Umsetzung des Fit-for-55-Pakets an. Wie muss dieses Paket aussehen, damit es Europa auf einen 1,5-Grad-Pfad bringen kann? Und was heißt das für die deutsche Klima- und Energiepolitik? Am 16. Februar diskutieren wir darüber bei einer Online-Konferenz mit hochrangigen Inputgeber*innen. Zu Gast sind unter anderem Staatssekretär Dr. Patrick Graichen (BMWK), Michael Bloss MdEP, Yvon Slingenberg, Generaldirektorin Klimapolitik der Europäischen Kommission, und DGB-Vostand Stefan Körzell. Wir laden Sie herzlich ein!
Das „Gesicht der Klima-Allianz Deutschland“ ist in dieser Ausgabe das Bündnis Bürgerenergie (BBEn), welches sich für eine dezentrale Energieversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien bis 2030 einsetzt. Dabei steht das Bündnis für regenerative, auf dezentrale Strukturen ausgerichtete Energiewende, die demokratisch, sozial und ökologisch ist.
Herzliche Grüße
Ihre Geschäftsstelle der Klima-Allianz Deutschland
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