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Liebe Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland, liebe Abonnent*innen,
gestern Nachmittag hat die „Ampel“ ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Wir haben das 177-seitige Programm einer ersten Prüfung unterzogen und sehen beim Klimaschutz deutliche Fortschritte. Endlich! Nun kommt es auf die Umsetzung und das Sofortprogramm für den Klimaschutz an. Für einen fairen Beitrag zum 1,5 Grad-Limit gibt es aber noch Nachbesserungsbedarf. Lesen Sie hier unsere Bewertung und hier gesammelte Einschätzungen unserer Mitglieder.
Ernüchternd waren hingegen die Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Glasgow, die am 13. November zu Ende ging. „Es gab politische Durchbrüche, die jedoch für die von der Klimakrise am meisten betroffenen Menschen im globalen Süden nicht ausreichend sind, um Zukunftsperspektiven zu erhalten. Die Vereinbarungen genügen nicht, um das Ziel zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius noch einzuhalten und geben keine Aussicht auf ausreichende Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen für ärmere Länder", resümiert etwa Pirmin Spiegel, Geschäftsführer von MISEREOR. Wir haben die Reaktionen unserer Mitglieder auf die COP26 für sie zusammengefasst.
Im Anschluss an die Klimakonferenz hat die Klima-Allianz Deutschland einen Appell an die künftige Bundesregierung gerichtet. Gemeinsam mit zwölf weiteren Nichtregierungsorganisationen forderten wir ambitionierte nationale Klimaziele im Koalitionsvertrag und geeignete Maßnahmen zur Einhaltung des 1,5 Grad-Limits.
Inwiefern die Ampel-Koalition die eindeutigen und vielstimmigen Forderungen nach mehr Klimaschutz wahrgenommen hat und umsetzen will, wird sich bald zeigen. Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Das „Gesicht der Klima-Allianz Deutschland" ist diesmal die Reiner Lemoine Stiftung. Sie setzt sich für die Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich Energie ein und verfolgt dabei das Ziel, das Energiesystem vollständig regenerativ zu gestalten.
Herzliche Grüße
Ihre Geschäftsstelle der Klima-Allianz Deutschland
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1. News | Klima- und Energiepolitik
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Die Grad-Wanderung von Glasgow
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1,5 Grad? Wir bemühen uns. Emissionsziele? Wir bessern nach. Beim größten Weltklimagipfel, den es je gab, haben sich die Staaten vor allem auf weiche Absichtserklärungen geeinigt. War er trotzdem ein Erfolg? Die nette Idee mit James Bond hätte Boris Johnson sich vielleicht besser sparen sollen. Denn als der britische Premierminister am ersten Tag der Uno-Klimakonferenz die Mission der Delegierten mit der des Filmhelden verglich, legte er die Latte der Erwartungen hoch. Sehr hoch. Die Welt retten in nur zwölf Tagen – das war nicht zu schaffen. Der Spiegel berichtet.
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Nun müssen die Parteien zustimmen
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Nach der Einigung der Spitzen von SPD, Grünen und FDP auf einen Koalitionsvertrag zur Bildung der ersten bundesweiten Ampel-Koalition sind nun Mitglieder und Delegierte am Zuge. Die Grünen starten dazu bereits an diesem Donnerstag eine Urabstimmung. Ihre 125.000 Mitglieder sollen nicht nur über die Vereinbarungen der potenziellen Regierungspartner abstimmen, sondern auch über das Personaltableau der Grünen für das künftige Kabinett. Mehr dazu in der FAZ.
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Forscher zweifeln an Wirkung grüner Finanzanlagen
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Banken und Fondsgesellschaften vermarkten nachhaltige Finanzprodukte mit großem Elan. Doch ob sich damit Klima und Umwelt retten lassen, daran zweifeln in einer am 18.11.2021 vorgelegten Studie das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, die Wirtschaftsuniversität ESMT Berlin und die Dresdner Niederlassung des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. In der gemeinsamen Analyse warnen die Forscher vor überzogenen Erwartungen. Grüne Anlagen bedeuteten nur unter bestimmten Voraussetzungen einen Beitrag zur Verringerung von CO2-Emissionen, schreibt die FAZ.
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„Ein Gesundheitsausweis" für Böden
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Rund zwei Drittel der Flächen in der Europäischen Union sind in keinem guten Zustand. Die EU-Kommission will gegensteuern, auch um den Klimaschutz zu stärken. Heftige Debatten mit den Mitgliedsstaaten sind absehbar. Die Böden sind wichtig als Anbaufläche für Lebensmittel, Wasser- und CO2-Speicher, Temperaturregulator, Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Doch sie sind in Gefahr, weltweit – und auch in Europa, berichten die Klimareporter.
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Die Erde könnte sich bis 2100 um 2,9 Grad erwärmen
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Forscher haben den wahrscheinlichsten Verlauf der Treibhausgasemissionen bis Ende des Jahrhunderts berechnet, basierend auf heutiger Klimapolitik. Eine Erwärmung von weniger als zwei Grad ist beinahe ausgeschlossen. Das 2-Grad-Ziel, auf das sich die Weltgemeinschaft im Pariser Klimaabkommen verständigt hat, scheint kaum mehr zu erreichen.
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2. Meldungen der Klima-Allianz Deutschland
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Endlich Fortschritt beim Klimaschutz – nun kommt es auf die Umsetzung an
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Die mögliche neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hat heute ihren Koalitionsvertrag veröffentlicht. Die Klima-Allianz Deutschland begrüßt, dass beim Klimaschutz endlich Fortschritte zu erkennen sind. Nun komme es auf die Umsetzung und das Sofortprogramm für den Klimaschutz an.
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#18 Berliner Klimagespräch: Bei den Erneuerbaren den Ausbauturbo zünden – aber wie?
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Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft, denn sie sind die umfassende Antwort auf die Klimakrise und für den Weg zur Klimaneutralität unverzichtbar. Mit ihrem konsequenten Ausbau verbinden sich auch zahlreiche Chancen. Beim #18 Berliner Klimagespräch am 23. November 2021 haben wir diskutiert, wie wir den Ausbauturbo bei den Erneuerbaren in Deutschland zünden können. Hier können Sie die Aufzeichnung ansehen.
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Positionspapier: Erneuerbarer Strom für ein klimaneutrales Deutschland
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Den Dreh- und Angelpunkt jeder erfolgreichen Klimaschutzstrategie – ob national, europäisch oder international – bildet der konsequente, sozial- und naturverträgliche Ausbau der erneuerbaren Energien. In diesem Positionspapier legt die Klima-Allianz Deutschland dar, welche politischen Entscheidungen jetzt für den Ausbau der Erneuerbaren gefällt werden müssen.
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Analyse: Ampel muss Solarstrom-Regeln dringend überarbeiten
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Eine neue Analyse der Photovoltaikforum Service GmbH in Zusammenarbeit mit der Kanzlei von Bredow Valentin Herz zeigt, dass die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen sich kontinuierlich verschlechtert und überbordende Bürokratie den Bau von Millionen von Solarstrom-Anlagen auf deutschen Dächern verhindert. Die Auftraggeberin Klima-Allianz Deutschland fordert die Ampel-Parteien deswegen dringend auf, die bestehenden Hürden schnell aus dem Weg zu räumen und die nötigen Weichen im Koalitionsvertrag zu stellen.
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Appell der Zivilgesellschaft: COP26-Ergebnisse klarer Auftrag an Ampel-Parteien
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Mit Blick auf das Ergebnis der UN-Klimakonferenz COP26 haben dreizehn deutsche Nichtregierungsorganisationen einen gemeinsamen Appell aus Glasgow an Olaf Scholz und die mögliche neue Bundesregierung gerichtet. Der Wendepunkt, um das 1,5 Grad-Limit einzuhalten, sei noch nicht erreicht.
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3. Gesichter der Klima-Allianz Deutschland | Reiner Lemoine Stiftung (RLS)
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Reiner Lemoine Stiftung
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Die Reiner Lemoine Stiftung (RLS) fühlt sich dem Ziel „100 Prozent Erneuerbare Energien“ verpflichtet. Im Geiste ihres Namensgebers setzt sie sich seit 15 Jahren mit einer klaren Vision und großer Beharrlichkeit dafür ein, den Aufbruch ins Erneuerbare Energiesystem zu gestalten. Die RLS hat die Wissenschaft und anwendungsorientierte Forschung im Bereich der regenerativen Energien bislang mit rund 10 Mio. EUR gefördert.
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4. Meldungen der Mitglieder
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„Toolbox“ für Klimaneutralitäts-Visionswerkstätten
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Das Unabhängige Institut für Umweltfragen e.V. (UfU) hat im Rahmen eines Projektes des BMU unter dem Dach der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) eine „Toolbox“ für Klimaneutralitäts-Visionswerkstätten mit entwickelt, die bereits in verschiedenen Ländern angewendet wurde. Diese „Toolbox“ enthält ein Konzept mit praktischen Vorschlägen wie Visionswerkstätten, die mit der breiten Bevölkerung, Kommunen, Schulen oder anderen gesellschaftlichen Akteuren umgesetzt werden können. Ziel ist dabei in interaktiven Formaten Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zur Klimaneutralität ins Gespräch zu bringen und hierbei gemeinsame Ideen und Visionen zu entwickeln.
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Landeskirche soll bis 2040 klimaneutral werden
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Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen hat beschlossen, die Erreichung der Klimaschutzziele bis 2040 mit höchster Priorität zu verfolgen. Die Synodalen lassen außerdem prüfen, ob eine vorgezogene Klimaneutralität bis 2035 möglich ist. Dieser Zeitplan entspräche einem aktuellen Beschluss der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
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Gemeinsam mehr Schwung in den Ausbau der Erneuerbaren Energien bringen
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Die Akteursinitiative Zukunft Wasserstoff.NRW im KlimaDiskurs.NRW unterstreicht die Bedeutung eines deutlichen Ausbaus der erneuerbaren Energien in Deutschland und damit auch in NRW und unterstützt die potenziellen Koalitionspartner in Berlin bei ihren Bemühungen um eine Beschleunigung des Ausbaupfades. Der beschleunigte Ausbau ist aus Sicht der Initiative dabei für die treibhausgasneutrale Erzeugung von Wasserstoff auf Basis von Wasserelektrolysen genauso notwendig wie für die Transformation vieler weiterer Prozesse im Industrie-, Gebäude- und Verkehrsbereich.
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COP26 endet – Kleine Schritte nach vorne, zu wenig für Betroffene im Globalen Süden
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Nach intensiven zwei Wochen ist die 26. UN-Klimakonferenz am 13.11 in Glasgow zu Ende gegangen. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Einen kleinen Fortschritt gab es beim Thema Kohle: Auch wenn im Abschlussdokument nur von einer Verminderung statt von einem Ende der Kohleverstromung die Rede ist, zeigt sich, dass der Druck auf fossile Energieträger steigt. Ebenfalls neu ist die Aufforderung, bereits im kommenden Jahr die nationalen Klimapläne nachzubessern. Nach jetzigem Stand steuert die Welt auf eine Erwärmung von 2,4 Grad zu, sollten die Staaten nur ihre bisherigen Pläne umsetzen.
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BUND: Koalitionsvereinbarung muss Transformation in der Landwirtschaft ermöglichen
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Anlässlich der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Ampel-Parteien auf, den notwendigen Rahmen für eine wirtschaftlich zukunftsfähige und vielfältige Landwirtschaft zu schaffen. Damit Bäuerinnen und Bauern diesen Weg gehen können, müssen sie sich auf ein wirksames Finanzierungssystem einigen: für den Umbau der Nutztierhaltung und die Honorierung gesellschaftlicher Leistungen.
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ver.di fordert LichtBlick erstmals zu Tarifverhandlungen auf
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Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat den Hamburger Energieversorger LichtBlick SE erstmals zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufgefordert. Damit will ver.di den tariflosen Zustand von Deutschlands größtem Ökostrom - Anbieter beenden. Die Geschäftsführung der LichtBlick SE wurde letzte Woche offiziell von ver.di zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Eine Rückmeldung des Unternehmens steht noch aus. Mit der Einführung eines Tarifvertrages will ver.di gute Arbeitsbedingungen absichern und für branchenübliche Gehälter bei den rund 400 Beschäftigen sorgen.
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Faire Erzeuger*innenpreise in der Landwirtschaft
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Derzeit liegen viele Erzeuger*innenpreise für agrar- und gartenbauliche Produkte unter den Produktionskosten. Die Erzeuger*innen erhalten oftmals keine kostendeckenden Preise für ihre Produkte und sind teilweise abhängig von Fördermitteln aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). In dieser im Auftrag des BUND e.V. und vom FÖS erstelltenUntersuchung, werden an den Beispielen von Milch, Eiern und Hühnerfleisch kostendeckende Preise ermittelt. Beim Gartenbau wird die Diskrepanz zwischen Kosten und Preisen qualitativ beschrieben. Darauf basierend stellen die Autor*innen Instrumente vor, mit denen faire Erzeuger*innenpreise erzielt werden können und beleuchten mögliche Auswirkungen fairer Preise
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„Ja, etliche Klimaschutzmaßnahmen wirken erst in Jahrzehnten. Aber man kann auch kurzfristig viel tun"
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Fast täglich erreichen die Redaktion von klimafakten.de verschiedenste Anfragen von Leserinnen und Lesern. Einzelne davon veröffentlichen sie auf ihrer Seite anonymisiert in unregelmäßigem Abstand - und dazu ihre Antworten. Diesmal passend zum UN-Klimagipfel in Glasgow: „Ich höre immer wieder das Argument, wenn wir heute etwas fürs Klima tun, wirke das erst in 50 Jahren. Stimmt das?" Klimafakten.de hat die Antwort.
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