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Liebe Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland, liebe Abonnent*innen,
seit Anfang dieser Woche finden die Schlussverhandlungen zum ersten Teil des 6. Sachstandsberichts des Weltklimarats (IPCC) mit Vertreter*innen aus über 200 Ländern statt. Der Bericht, der am 9. August veröffentlich wird, behandelt den aktuellen Forschungsstand zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels. Im Unterschied zu seinen Vorgängern zeichnet sich hier ein neuer Themenschwerpunkt ab: Die Frage nach dem menschlichen Anteil am Klimawandel ist geklärt, nun rücken die Klimarisiken in den Fokus. Zum ersten Mal enthält der Bericht auch einen interaktiven Atlas, der regionalen Auswirkungen sichtbar macht. Insgesamt zu erwarten ist eine Zusammenfassung vorheriger Warnungen – mit Megafon und Turboantrieb. Nun gilt es, den Blick auf die Handelsmöglichkeiten zu richten: Jedes Zehntelgrad zählt, jedes Jahr zählt, jede Maßnahme zählt!
Dass diese Botschaft in der Weltpolitik noch lange nicht angekommen ist, wurde bei dem G20-Treffen der Umwelt- und Energieminister*innen in Neapel ein weiteres Mal deutlich. Die Staaten bekannten sich zwar erneut zum Pariser Klimaabkommen, die dringend notwendige Verschärfung der Klimaziele blieb jedoch aus. Uneinigkeit herrschte zudem in Bezug auf den Kohleausstieg bis 2025 sowie bei der Unterschutzstellung von 30 Prozent der Land- und Meergebiete bis zum Ende des Jahrzehnts.
Am 29. Juli ist der diesjährigen Erdüberlastungstag. Damit hat die Menschheit für 2021 bereits die Menge an Ressourcen verbraucht, die über das gesamte Jahr hinweg von Ökosystemen weltweit reproduziert werden kann. „Dass der Ressourcenverbrauch trotz Anhalten der Pandemie schon dieses Jahr wieder fast das Niveau von 2019 erreicht, zeigt: Wir brauchen dringender denn je ein Umsteuern in der Klima- und Ressourcenpolitik“, erklärt Steffen Vogel vom Team Unternehmensverantwortung, Germanwatch.
Wir haben noch eine Wahl! Wie stoppen die Parteien die Klimakrise? – Am 24. August stellen sich Spitzenpolitiker*innen den Fragen der Zivilgesellschaft zur Bundestagswahl 2021. Organisiert wird die Veranstaltung von der Klima-Allianz Deutschland gemeinsam mit dem Deutschen Naturschutzring.
Save the Date: Am 15. September findet unser Plenum mit anschließender Feier anlässlich unserer Vereinsgründung statt. Wir freuen uns darauf, uns nach langer Zeit endlich wieder in Präsenz austauschen und vernetzen zu können.
Herzliche Grüße,
Ihre Geschäftsstelle der Klima-Allianz Deutschland
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1. News | Klima- und Energiepolitik
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Neuer Bericht: Klima verändert sich dramatisch
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Am 9. August erscheint der mit Spannung erwartete erste Band des neuen Sachstandsberichts, der sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels befasst. Den letzten Schliff bekommt er in einer zweiwöchigen IPCC-Sitzung ab 26. Juli. Eins ist vorab schon klar: der neue Bericht wird anders. Der Fokus richtet sich nun mehr auf Klimarisiken und Klimaanpassung. Dazu gehören zum Beispiel möglichst gute Vorhersagen für den regionalen Klimawandel. (Süddeutsche Zeitung)
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G-20-Staaten uneins beim Klimaschutz
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Die Umwelt- und Energieminister der G-20-Staaten konnten sich bei ihrem zweitägigen Treffen in Neapel nicht auf ehrgeizigere Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels einigen. Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani, Gastgeber des Treffens, konzedierte am Freitagabend zum Abschluss des Treffens der zwanzig maßgeblichen Industrie- und Schwellenländer, dass es bei den entscheidenden zwei Punkten der 60 Paragraphen umfassenden Schlusserklärung keinen Konsens gegeben habe, berichtet die FAZ.
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Grün reden, braun investieren: Milliarden-Förderung von Kohle, Gas und Öl geht weiter
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Die Regierungen der G20-Staaten reden grün und handeln konventionell: Der Abschied von Öl und Gas findet in ihren Reden statt, aber nicht in ihren Staatshaushalten. Zwischen 2015 und 2020 unterstützten die Industrienationen einschließlich Deutschland die Förderung fossiler Brennstoffe mit 3,3 Billionen US-Dollar, so Gabor Steingart in seinem Gastbeitrag für Focus Online.
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100 Prozent Erneuerbare? So könnte es klappen
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Ganz auf fossile Brennstoffe, auf Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und auch Atomkraft zur Energieversorgung verzichten – das geht offenbar doch. Deutschland könnte seinen Bedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken, wenn das Ausbautempo bei Wind- und Solarenergie stark gesteigert wird. Der Tagesspiegel stellt die Ergebnisse von Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) dar.
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Merkel gesteht Versäumnisse bei der Klimapolitik ein
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Die Kanzlerin betont ihren persönlichen Einsatz für den Kampf gegen die Erderwärmung. Es sei aber noch „nicht ausreichend viel passiert“. Mit Blick auf die wieder steigenden Corona-Zahlen ruft sie die Bevölkerung eindringlich zum Impfen auf, berichtet die FAZ.
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Wasserstoff Aktionsplan Deutschland 2021 – 2025
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Im Hinblick auf die kommende Legislaturperiode hat der Nationale Wasserstoffrat (NWR) auf seiner letzten Sitzung den Aktionsplan Wasserstoff verabschiedet, der konkrete Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Nationalen Wasserstoffstrategie ausspricht und diesen am 2. Juli an die Bundesregierung übergeben. Die Mitglieder des NWR Klima-Allianz Deutschland und der BUND weisen darauf hin, dass nicht alle Passagen des Wasserstoff-Aktionsplans im Wasserstoffrat einstimmig beschlossen wurden. Die strittigen Punkte wurden in einem Sondervotum festgehalten, das Bestandteil des offiziellen Berichts ist.
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2. Meldungen der Klima-Allianz Deutschland
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Wir haben noch eine Wahl! Wie stoppen die Parteien die Klimakrise? Podiumsdiskussion mit Spitzenpolitiker*innen
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Mit der Bundestagswahl werden die Weichen für eine deutsche Klimapolitik neugestellt. Wie wollen die Parteien die Klimapolitik der nächsten vier Jahre gestalten, um die Herausforderungen der Klimakrise national und global zu bewältigen? Das wollen wir von Annalena Baerbock, B90/Grüne, Armin Laschet, CDU (angefragt), Olaf Scholz, SPD, Volker Wissing, FDP, Janine Wissler, LINKE wissen und laden herzlich ein zur digitalen Podiumsdiskussion am 24. August 2021.
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Mit Fridays for Future auf die Straßen! - Globaler Klimastreik am 24. September 2021
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Wir müssen jetzt handeln, um die Klimakrise und das weltweite Artensterben einzudämmen und das 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens einhalten zu können. Bisher hat die Große Koalition auf den Protest von Millionen Menschen auf den Straßen nur halbherzig reagiert. Doch mit der Bundestagswahl können wir das ändern: Wenn wir erneut die Straßen füllen, machen wir gemeinsam Klima zum zentralen Thema der Wahl – und stimmen am 26. September für konsequenten Klimaschutz.
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Stellenausschreibung: Referentin / Referent Internationale Klima- und Energiepolitik
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Wir suchen eine motivierte und kompetente Person mit Arbeitserfahrung zum Thema internationale und europäische Klima- und Energiepolitik ab dem 01.10.2021. Die Stelle umfasst 39 Wochenstunden, ist zunächst auf ein Jahr befristet und wird in Anlehnung an TVöD vergütet. Wir bieten Ihnen ein dynamisches und flexibles Arbeitsumfeld, in einer Organisation mit teamorientiertem Arbeiten und hoher Motivation.
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3. Gesichter der Klima-Allianz Deutschland | BürgerBegehren Klimaschutz
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BürgerBegehren Klimaschutz
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BürgerBegehren Klimaschutz (BBK) ermutigt lokale Klimaschutzgruppen, ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Umsetzung einer klimafreundlichen Kommunalpolitik auszuschöpfen. Dazu veröffentlichte BBK 2019 zusammen mit dem Umweltinstitut München und Mehr Demokratie das Handbuch „Klimawende von unten“, welches zum Start vieler lokaler Klimaschutzkampagnen führte. BBK bietet den Gruppen vor Ort seine kostenfreie Unterstützung und Beratung während der gesamten Kampagne an.
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4. Meldungen der Mitglieder
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Wer rettet 150.000 Menschenleben?
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Save the Date! - Am 10. September organisieren KLUG und Health for Future eine Aktion im Rahmen der Kampagne „Wer rettet 150.00 Menschenleben“: Eine große Gruppe von Menschen in Gesundheitsberufen trägt ein riesiges Klimarezept – und ihre Forderung an die Politik, durch angemessene Klimamaßnahmen jedes Jahr 150.000 Menschenleben zu retten – von der Charité bis vor das Reichstagsgebäude. Während der Veranstaltung sprechen Expert*innen und Schlüsselfiguren der Bewegung zu Klimawandel und Gesundheit. Nähere Infos folgen auf der Website.
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Corona-Effekt hat nur ein Jahr gewirkt: Erdüberlastungstag fast so früh wie 2019
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Emissionen stark gestiegen: Der 29. Juli ist der Tag, an dem alle nachhaltig nutzbaren Ressourcen für das gesamte Jahr verbraucht sind. Das Datum ist nach einem Jahr etwas weniger massiver Übernutzung wieder fast vier Wochen nach vorn gerückt.
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Die Flutkatastrophe im Juli 2021 in Deutschland und die Klimakrise
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Der Klimawandel hat einen nachweisbaren Anteil an der Flutkatastrophe im Westen und Südosten Deutschlands. Zwar steht eine detaillierte Attributionsstudie zur Höhe des Beitrags der Klimaänderung zu der Flutkatastrophe noch aus. Dennoch erlaubt der Stand der Forschung, klar festzustellen, dass die menschengemachte Erderwärmung ohne Zweifel zur Schwere des Flutereignisses beigetragen hat. Das ist das zentrale Ergebnis einer vorläufigen Untersuchung von Klimawissenschaftler:innen der Scientists for Future.
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Deutsche Umwelthilfe warnt: Wiederaufbau der vom Hochwasser zerstörten Gebiete muss an die Klimakrise angepasst werden
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Fataler Irrweg: Wenn — wie von etlichen Politikerinnen und Politikern vorgeschlagen — die zerstörten Gebäude wieder an Ort und Stelle wiederaufgebaut werden, besteht für die Menschen beim nächsten Hochwasser die Gefahr, abermals alles zu verlieren. DUH zeigt mit 10-Punkte-Programm auf, was stattdessen wirklich hilft beim Wiederaufbau: Sofortmaßnahmen für ökologischen Hochwasserschutz und eine naturbasierte Anpassung an die Klimakrise. Die Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruktur und Küstenschutz“ muss in „Anpassung an die Klimakrise und nachhaltige Landnutzung“ umgewandelt werden.
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Volkswagen-Hauptversammlung: Mobilitätswende durch Konzernumbau aktiv gestalten – Kritik an Dividendenzahlung trotz staatlicher Unterstützung
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Die aktuellen Entscheidungen der Volkswagen AG bezüglich des Ausstiegs aus dem Verbrennungsmotor gehen in die richtige Richtung. Doch die Ausrichtung weiterhin auf große, schwere und leistungsstarke Fahrzeuge zu setzen, stößt beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre auf Kritik. Die Gewinne des Unternehmens müssen für den überfälligen Umbau des Konzerns verwendet werden.
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Klima-Ruck: Söder beim Solarausbau auf der Bremse
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Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert einen „Klima-Ruck in Deutschland“ und kündigt an, in Bayern das „modernste Klimaschutzgesetz“ mit den „ehrgeizigsten Zielen“ in Deutschland zu entwickeln. Doch konkrete Maßnahmen zur Beschleunigung der Energiewende bremst seine Regierung seit Jahren aus. Die von Söder bereits vor mehr als einem Jahr versprochene Solarpflicht für Neubauten ist so noch immer nicht umgesetzt.
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Bund-Länder-Programm für Erneuerbare Energien aufsetzen
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Anlässlich der Unwetterkatastrophen, der massiven Schäden und der vielen Toten und Verletzten in mehreren deutschen Bundesländern zeigt sich Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE) tief betroffen und fordert mutiges und entschlossenes Handeln der Politik. „Jetzt geht es in erster Linie darum, den betroffenen Regionen schnell und umfassend zu helfen. Dazu gehören unbürokratische Überbrückungs- und Aufbauhilfen. Auch die Handlungsfähigkeit des Katastrophenschutzes ist künftig vollständig sicherzustellen.“
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Der IPCC - Ein Kurzporträt
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Wie entstand der Sechste Sachstandsbericht des IPCC? Worum geht es in den einzelnen Teilbänden und in den zuvor erstellten Sonderberichten? Wie verlässlich sind die Aussagen? Und wie „politisch“ ist der IPCC?
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