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Liebe Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland, liebe Abonnent*innen,
55 Prozent weniger Treibhausgasemissionen bis 2030 - auf dieses erhöhte Klimaziel hatte sich die EU im April geeinigt. Mit „Fit for 55“ legt die EU-Kommission nun ein Paket vor, wie dieses umgesetzt werden soll. „Der Werkzeugkasten an Maßnahmen, mit dem die Klimaziele fernab der Emissionshandelssysteme sicher erreicht werden, bleibt noch zu leer“, zieht Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland, nach Veröffentlichung der zwölf Gesetzesvorschläge Bilanz. Positiv zu verzeichnen ist das Ziel für das Ende des Verbrennungsmotors, jedoch fehlen unter anderem verbindliche Ziele für erneuerbare Energien für die Mitgliedstaaten und ein Durchsetzungsmechanismus für das Energieeffizienzziel. „Um das von der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigte Versprechen einzulösen, den Green Deal zum europäischen Mondlandungsprojekt zu machen, müssen noch einige Raketenstufen gezündet werden“, so Averbeck.
Dabei zeigen die jüngsten Hitzewellen im Westen Nordamerikas eindrücklich wie dringend ein Kurswechsel in großem Maßstab nötig wäre. Eine Studie des Projekts World Weather Attribution (WWA) kommt zu dem Schluss, dass diese aufgrund der treibhausgasbedingten Erderwärmung 150-mal wahrscheinlicher geworden sind. „Es gibt absolut keinen Zweifel, dass der Klimawandel hier eine entscheidende Rolle gespielt hat“, erklärt die Klimaforscherin Friederike Otto von der Universität Oxford.
Trotz der eindeutigen Lage und den verschärften Klimaschutzzielen können sich Union und SPD nicht auf Klima-Maßnahmen einigen, mit denen das 1,5 Grad-Ziel erreicht werden kann. Noch bis 2038 soll Braunkohle verbrannt werden und das auf Kosten ganzer Dörfer, Natur und Kulturlandschaften. Dem stellen wir uns gemeinsam entgegen! Mit einer Menschenkette demonstrieren wir am 7. August vor dem Tagebau Garzweiler im Rheinland - gegen die Kohleförderung und für den Erhalt der Dörfer. Weitere Informationen zur Demonstration finden Sie hier.
Save the date: Am 24. August von 16 bis 17 Uhr stellen sich Spitzenpolitiker*innen den Fragen der Zivilgesellschaft zur Bundestagswahl 2021: Wir haben noch eine Wahl! Wie stoppen die Parteien die Klimakrise? Organisiert wird die Veranstaltung von der Klima-Allianz Deutschland zusammen mit dem Deutschen Naturschutzring.
Wir freuen uns außerdem Ihnen mitteilen zu können, dass am 15. September unser Plenum in Präsens stattfinden wird. Anschließend möchten wir den Anlass nutzen uns auszutauschen und gemeinsam unsere Vereinsgründung zu feiern!
Herzliche Grüße,
Ihre Geschäftsstelle der Klima-Allianz Deutschland
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1. News | Klima- und Energiepolitik
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So will die EU ihre Klimaziele erreichen
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Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen aus der EU um 55 Prozent sinken. Dafür will die EU-Kommission ihre Klimaregularien umbauen. Die tagesschau gibt einen Überblick über die wichtigsten „Fit for 55“-Maßnahmen, die heute vorgestellt werden.
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Hartnäckig fossil
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Der Energiecharta-Vertrag ist ein multilaterales Abkommen, das einzig darauf abzielt, ausländische Investitionen in die Energieversorgung zu schützen, ohne dabei zwischen umweltschädigenden und umweltfreundlichen Energiequellen zu unterscheiden. Bis Juli 2021 wurde das Abkommen von 53 Staaten ratifiziert, darunter alle EU-Mitgliedsstaaten mit Ausnahme von Italien, das bereits 2015 aus dem ETC ausgetreten ist. Am 9. Juli endete die sechste Verhandlungsrunde über eine Reform des Energiecharta-Vertrags (ECT) ergebnislos, schreibt die taz.
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Klima-Forscher mahnt schnelle Energiewende an: „Deutschem Wald geht es so schlecht wie nie“
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Björn Walz ist studierter Geograph und Klimatologe mit eigener Wetterstation. Im Interview mit FOCUS Online erklärt er, warum der Klimawandel im Gegensatz zu natürlichen Schwankungen so gefährlich ist und warum langfristig in Deutschland sogar eine Versteppung droht.
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Klimaaktivisten protestieren vor Vattenfall-Werk gegen Erdgas
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Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben nahe dem Heizkraftwerk von Vattenfall in Berlin-Mitte für einen zügigen Erdgasausstieg demonstriert, berichtet rbb24.
Das Bündnis „Gasexit“ und die Umweltorganisation „Robin Wood“ zeigten am Vormittag des 8. Juli etwa ein Transparent mit der Aufschrift „Hier entsteht die nächste Hitzewelle“ und „Vattenfail“.
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Studie: Verzicht auf Windenergie-Ausbau würde Preis erhöhen
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Angesichts der Debatten um den Bau weiterer Windräder haben Forscher die möglichen Folgen eines Verzichts berechnet. Demnach könnte die Stromerzeugung innerhalb einzelner Gemeinden dann zusätzliche Kosten von bis zu sieben Cent pro Kilowattstunde verursachen, teilten die Autoren des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit. Würde auf den Ausbau der Windenergieerzeugung verzichtet, könnten außerdem die CO2-Emissionen um bis zu 200 Gramm pro Kilowattstunde steigen.
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Hitzewelle ohne Einfluss des Klimawandels „praktisch unmöglich“
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Die Extremhitze der vergangenen Tage, die im Westen Nordamerikas mit Temperaturen bis knapp 50 Grad auftrat, lässt sich einer Studie zufolge auf einen klaren Faktor zurückführen: „Es gibt absolut keinen Zweifel, dass der Klimawandel hier eine entscheidende Rolle gespielt hat“, sagte die Klimaforscherin Friederike Otto von der Universität Oxford. Ohne Klimawandel wäre diese Hitze „praktisch unmöglich“ gewesen. Über die Ergebnisse der Studie berichtet die ZEIT.
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2. Meldungen der Klima-Allianz Deutschland
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Fit for 55: Zur Mondlandung bitte weitere Raketenstufen zünden
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Am 14. Juli hat die EU-Kommission einen Teil des „Fit for 55-Paket” veröffentlicht, mit dem sie das neue EU-Klimaziel von 55 Prozent Treibhausgasreduktion bis 2030 und den Green Deal umsetzen will. Hierzu erklärt Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland: „Das Fit for 55-Paket der EU-Kommission ist enorm wichtig für die Umsetzung des EU-Klimaziels für 2030. Es reicht aber noch längst nicht aus, um uns auf einen 1,5 Grad-Pfad zu bringen und lässt wichtige Fragen zur sozial gerechten Ausgestaltung offen.”
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Sondervotum zum Aktionsplan Wasserstoff: Keine Förderung für Wasserstoff aus fossilen Quellen – nur grüner Wasserstoff mit Klimaneutralität vereinbar
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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Klima Allianz Deutschland kritisieren in einem Sondervotum die Entscheidung des Nationalen Wasserstoffrats, auch Wasserstoff aus fossilen Quellen als förderwürdig zu deklarieren. Die zivilgesellschaftlichen Verbände weisen darauf hin, dass nicht alle Passagen des Wasserstoff-Aktionsplans im Wasserstoffrat einstimmig beschlossen wurden. Die strittigen Punkte wurden in einem Sondervotum festgehalten, das Bestandteil des offiziellen Berichts ist. Dieser wird heute an die Bundesregierung übergeben.
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Menschenkette am Tagebau Garzweiler - Klima schützen, Kohle stoppen, Dörfer retten!
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Die Bundesregierung versagt beim Klimaschutz. Auch nach dem historischen Urteil des Bundesverfassungsgerichts kann sich die GroKo nicht auf Klima-Maßnahmen einigen, um das 1,5 Grad-Limit einzuhalten. CDU/CSU und SPD wollen den Klimakiller Braunkohle sogar bis 2038 weiter verfeuern. NRW-Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet lässt den RWE-Konzern ganze Dörfer, Natur und eine uralte Kulturlandschaft für die riesigen Braunkohletagebaue zerstören.
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Stellenausschreibung: Referentin / Referent Internationale Klima- und Energiepolitik
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Wir suchen eine motivierte und kompetente Person mit Arbeitserfahrung zum Thema internationale und europäische Klima- und Energiepolitik ab dem 01.10.2021. Die Stelle umfasst 39 Wochenstunden, ist zunächst auf ein Jahr befristet und wird in Anlehnung an TVöD vergütet. Wir bieten Ihnen ein dynamisches und flexibles Arbeitsumfeld, in einer Organisation mit teamorientiertem Arbeiten und hoher Motivation.
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3. Gesichter der Klima-Allianz Deutschland | BUND
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BUND
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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) setzt sich ein für den Schutz unserer Natur und Umwelt – damit die Erde für alle, die auf ihr leben, bewohnbar bleibt. Der BUND engagiert sich – zum Beispiel – für ökologische Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel, für Klimaschutz und naturverträglichen Ausbau regenerativer Energien, für den Schutz bedrohter Arten, des Waldes und des Wassers.
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4. Meldungen der Mitglieder
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Stunde der Zukunft - Eine interkulturelle Feier für Klima und Umwelt
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Corona geht, der Alltag kehrt zurück. Doch die Umwelt- und Klimakrise wird bleiben. Wollen wir überhaupt zurück zur Normalität? Oder können wir uns auch ein besseres Leben ausmalen, das nicht auf Kosten künftiger Generationen geht? Die Stunde der Zukunft, veranstaltet vom Trimum e.V., verbindet behutsames und infektionssicheres „Singen auf Abstand“ mit interkultureller Begegnung, wissenschaftlicher Information und konkreten Ermutigungen zum eigenen Handeln.
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Weltweit klimagerecht bauen: Building Sense Now und MISEREOR kooperieren für Wissensaustausch
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Die globale Initiative Building Sense Now und MISEREOR, das Werk für Entwicklungszusammenarbeit, arbeiten künftig zusammen. Ziel der Kooperation ist es, länderspezifisches Fachwissen zu klima- und kulturgerechtem Bauen weltweit zugänglich und direkt anwendbar zu machen. Konkret geplant ist eine digitale Veranstaltungsreihe mit Praxisbeispielen aus Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika. Der Startschuss zu diesen kostenlosen „Master Classes“ fällt am 15. Juli. Bis Ende August läuft zudem die Bewerbungsphase für die „Building Sense Now Global Awards“.
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BEE kritisiert Empfehlung des Nationalen Wasserstoffrats für blauen Wasserstoff
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Der Wasserstoff-Aktionsplan des Nationalen Wasserstoffrats sieht den Einsatz von blauem Wasserstoff für den Hochlauf der heimischen Wasserstoffwirtschaft vor. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) kritisiert diese Empfehlung als klimapolitisch kontraproduktiv. „Klimafreundliche Wasserstoffproduktion ist nur mit grünem Wasserstoff auf Basis Erneuerbarer Energien möglich. Auch wenn die Treibhausgasbelastung von blauem Wasserstoff unter der Belastung von grauem Wasserstoff liegt, sind Brückenlösungen nicht mehr zeitgemäß.
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Blue Carbon - Meere als CO2 Speicher
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Zusammen mit über 70 Organisationen, wissenschaftlichen ExpertInnen, Prominenten und Ihnen fordert der Menschen für Tierrechte e.V. von Regierungen weltweit: Schützen Sie unschätzbare Küsten- und Meeresökosysteme und ihre BewohnerInnen!
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Ist es noch möglich, unter 1,5 Grad zu bleiben? Im Prinzip ja, aber der gesellschaftliche Druck reicht nicht
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Ein Hamburger Forschungsteam kommt nach einer aufwändigen Analyse zu dem Schluss: Es ist zurzeit „nicht realistisch zu erwarten“, dass die Erderhitzung unter 1,5 Grad bleibt. Das Problem sind aber nicht Technik und Innovation – sondern die Gesellschaft erzeugt nicht genug Druck. Viele Treiber weisen zwar in die richtige Richtung, zum Beispiel die Erfolge bei Klimaklagen. Doch der Schwung reicht noch nicht.
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