Newsletter Im Browser öffnen
linkedin     twitter     instagram

Liebe Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland, liebe Abonnent*innen,

vor zehn Jahren wurde das Pariser Klimaabkommen verabschiedet – und heute trägt eine breite gesellschaftliche Zustimmung den Klimaschutzgedanken. Immer mehr Organisationen setzen sich engagiert für eine lebenswerte, sozial gerechte Zukunft ein. Dennoch, so machte Christiane Averbeck beim diesjährigen Klimatag deutlich, spüren wir vielerorts nicht den notwendigen politischen Rückenwind, sondern erleben bedenkliche Verzögerungen.

Unter dem Motto „Verantwortung heißt Klimaschutz“ wurden auf unserem 4. Deutschen Klimatag Wege diskutiert, wie Politik, Zivilgesellschaft, Kultur und Medien ihrer Verantwortung gerecht werden können – und welche Ideen neuen Schwung in den Klimaschutz bringen. Denn, wie unsere Sprecherin Isabel Rutkowski (KLJB) betonte: „Fakten allein bewegen nicht. Ideen hingegen inspirieren und machen Lust auf ein gemeinsames ‚Wir‘.“

Unser Klimatag zeigte: Klimaschutz braucht Verantwortung, Tatkraft und neue Ideen. Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien diskutierten, wie Maßnahmen wirksam, sozial gerecht und inspirierend umgesetzt werden können: von konstruktivem Journalismus über Kultur als Brückenbauerin zwischen Menschen bis hin zu neuen Innovationsansätzen und einem Klimaschutzprogramm, das den Menschen beweist, dass Klimaschutz im Alltag möglich, sozial gerecht und günstiger ist. Die Debatte machte auch deutlich: Jetzt zählt das Handeln, nicht das Zögern. Neben vielen neuen Lösungsideen brachte der Klimatag auch  Zuversicht: „Wir müssen alles erwarten, auch das Gute“, schloss der Moderator Jo Schück.

Neben Optimismus und frischen Denkanstößen gab es in der vergangenen Woche auch personelle Veränderungen: Unser Mitgliederplenum begrüßte gleich drei neue Mitglieder des Sprecher*innenrats – Julian Thoss (Klima-Bündnis), Kerstin Blum (Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen) und Alena Dietl (SOS-Kinderdörfer). Wir danken den scheidenden Mitgliedern Jan Göldner (NAJU), Anna Schwanhäußer (Together for Future) und Thomas Gehringer (ver.di) herzlich für ihr unermüdliches Engagement.

Außerdem heißen wir Ärzte ohne Grenzen als 154. Mitglied in der Klima-Allianz Deutschland herzlich willkommen. Die international tätige Hilfsorganisation macht eindrucksvoll deutlich, wie eng Klimaschutz, Gesundheit und humanitäre Verantwortung miteinander verbunden sind. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und den gemeinsamen Einsatz für eine gerechte und lebenswerte Zukunft.

Herzliche Grüße
Ihre Klima-Allianz Deutschland Geschäftsstelle

Inhalt

1. Spitzentreffen der Mitgliedsorganisationen

2. Das war der 4. Deutsche Klimatag
3. Meldung der Klima-Allianz Deutschland
4. Wir sind gewachsen: Herbstplenum der Klima-Allianz

1. Spitzentreffen der Mitgliedsorganisationen

So können wir als Zivilgesellschaft neue Energie schöpfen und Zuversicht stärken

In einer Zeit, in der viele Menschen Frust, Erschöpfung und Ohnmacht empfinden, scheint es vielen, als nehme die Unterstützung für die Erreichung der Klimaziele ab. Tatsächlich zeigt die Eurobarometer-Umfrage vom Juni 2025 ein anderes Bild: 84 Prozent der Deutschen und 85 Prozent der Europäer*innen sehen den Kampf gegen die Klimakrise weiterhin als zentrale Priorität.

Beim Spitzentreffen der Mitgliedsorganisationen der Klima-Allianz Deutschland stand deshalb die Frage im Mittelpunkt: Wie können wir als Zivilgesellschaft gerade jetzt neue Energie schöpfen und Zuversicht stärken?

Katarina Peranic, Vorständin der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, hob in ihrer Keynote die Bedeutung einer lebendigen Zivilgesellschaft hervor. „Demokratie leben wir nicht nur durch den Gang zur Wahlurne, sondern durch Beteiligung, Mitgestaltung und Engagement im Alltag“, betonte sie. Wer Engagement stärke, stärke zugleich die Demokratie – und dafür brauche es stabile Strukturen, Wertschätzung und Schutz für die Engagierten. Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Engagement zu fördern und damit in unsere Zukunftsfähigkeit als Gesellschaft zu investieren.

Engagement ist gelebte Demokratie in Aktion. Dort, wo Menschen sich verbinden und sektorenübergreifend gemeinsam handeln, entstehen Innovationen, die Gesellschaft und Klima gleichermaßen voranbringen, so Peranic.

Auch Lutz Weischer von Germanwatch machte deutlich, wie dringend diese Stärkung ist: Angesichts des zunehmenden Drucks auf Zivilgesellschaft und Klimaschutz müssen Räume der Mitgestaltung bewahrt werden. Gerade jetzt sei es wichtig, dass wir uns als Zivilgesellschaft auf das fokussieren, was uns verbindet, und unsere Stimme gemeinsam – auch auf europäischer Ebene – erheben. Die Klima-Allianz Deutschland als Dachverband mit 154 Mitgliedsorganisationen ist dabei ein wichtiger Akteur.

Wir müssen uns deshalb auch daran erinnern, wie viel die Zivilgesellschaft bereits erreicht hat. Vom Kohleausstieg über das Klimaschutzgesetz bis hin zu konkretem politischem Einfluss: Diese Erfolge der Klima-Allianz Deutschland können uns in Durststrecken stärken. Das Bündnis mit seinen 154 Mitgliedsorganisationen wächst stetig und bringt vielfältige Lösungen und Erfolge hervor.

Zum Abschluss gab Stefanie Langkamp einen Ausblick auf die Langzeitstrategie der Klima-Allianz Deutschland: Es gehe darum, ein neues Zukunftsbild zu entwickeln, Brücken zwischen Akteuren zu schlagen und ein starkes „Wir-Gefühl“ zu schaffen. Zuversicht, Mut und Zusammenarbeit seien die Grundlage für die notwendigen Wendepunkte in der Klimapolitik.

Gemeinsam mit Prof. Sabine Fischer von der UdK Berlin entwickelten wir im Anschluss Ideen für die Klima-Allianz Deutschland – darüber, welche Glaubenssätze wir in Zukunft brauchen und welche wir vermeiden sollten.

2. Das war der 4. Deutsche Klimatag


Grußwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter

„An den Klimazielen wird nicht gerüttelt“, bestätigte  Staatssekretärin Schwarzelühr-Sutter. In Vertretung des Bundesumweltministers Carsten Schneider kündigte sie unter anderem an, dass das Ministerium bis zur Winterpause die Klimaschutzpläne prüfen werde, die alle Ministerien rechtzeitig eingereicht haben. Wichtig sei, dass die Maßnahmen so geplant werden, dass sie auch tatsächlich ihre Wirkung entfalten, betonte Schwarzelühr-Sutter. Anschließend wird die Zivilgesellschaft die Möglichkeit haben, diese Pläne zu kommentieren.

 

Podiumsdiskussion: Verantwortung heißt Klimaschutzprogramm umsetzen

„Wir erwarten, dass die Klimaziele eingehalten werden, denn sie sind gesetzlich festgeschrieben. Jetzt geht es vor allem um konkrete Maßnahmen“, betonte Viviane Raddatz (WWF). Aber wie genau müssen die Maßnahmen gestaltet werden, damit wir unsere Klimaziele wirklich einhalten? Darüber diskutierten auf dem Podium Berthold Goeke, Leiter der Abteilung für nationalen und europäischen Klimaschutz im Umweltministerium, Eva Maria Welskop-Deffaa (Caritasverband), Viviane Raddatz (WWF) und Carl Mühlbach (Geschäftsführer von Fiscal Future). 

In einem Punkt waren sich alle Diskussionsteilnehmenden einig: Die finanziellen Mittel müssen gezielt eingesetzt werden, damit Klimaschutz im Alltag für alle positiv erlebbar und zugänglich ist. Gleichzeitig müsse er sozial gerecht gestaltet sein, um die finanziellen Ängste und Sorgen der Menschen zu mindern und Akzeptanz zu stärken.

Podiumsdiskussion: Verantwortung der Medien

Was braucht die Berichterstattung über den Klimaschutz? Was interessiert die Leser*innen? Und welche Herausforderungen gibt es aktuell?
Darüber diskutierten Oda Lambrecht (ARD), Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Irene Neverla, Martin Knobbe (Handelsblatt) und Sven Egenter (Clean Energy Wire).

Das Fazit:  Journalismus sollte konstruktiv berichten, Lösungen aufzeigen und positive Beispiele sichtbar machen, damit Klimaschutz greifbar und nachvollziehbar wird.

 

Foren

Unter dem Motto „Verantwortung heißt: Geld da einsetzen, wo Zukunft entsteht“ diskutierten Stefan Körzell(DGB), Verena Graichen (BUND), Christine Wilcken (stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Leiterin des Dezernats Klima, Umwelt, Wirtschaft, Brand- und Katastrophenschutz beim Deutschen Städtetag) und Monica Wüllner(CDU-Bundesvorstand) darüber, wie Investitionen sozial gerecht und zukunftsfähig gestaltet werden können.„Verantwortung heißt: International mehr tun“ war das Motto des zweiten Forums. Im Zentrum stand die Frage, was sich durch das Gutachten des Internationalen Gerichtshofs ändert und welche Konsequenzen daraus für die internationale Klimapolitik entstehen.

Der interaktive Workshop „Verantwortung heißt: Innovationen für den Wandel wagen“ mit Prof. Dr. Sabine Fischer(UdK Berlin) bildete das dritte Forum und beleuchtete kreative Ansätze, um gesellschaftlichen Wandel zu fördern.

Mitten im brasilianischen Amazonas - dort findet die internationale Weltklimakonferenz (COP) in diesem Jahr statt. Kaum ein anderes Stück könnte deshalb also besser passen als Heitor Villa-Lobos "Bachianas Brasileiras No. 5". Das Stück handelt unter anderem von den verschiedenen Vögeln des Regenwalds und ihren Gesängen, die Trost in der Einsamkeit spenden und eine tiefe Sehnsucht ausdrücken. Der Mensch ist untrennbar mit seiner Umwelt verbunden, so die Botschaft. Mit der Darbietung von Heitor Villa-Lobos Stück eröffnete das Orchester des Wandels den Kulturteil des Klimatags. Das Ensemble präsentierte sich mit Rinnat Moriah (Sopran), Konstanze von Gutzeit (Violoncello solo), Peter Albrecht, Nerina Mancini und Jan Bauer.

Wenn Kultur Verantwortung zeigt

Kultur und Klimaschutz – wie hängt das überhaupt zusammen? Kultur, so Bernhard König (TRIMUM), kann sowohl Teil des Problems sein als auch Teil der Lösung. Musik besitzt die Kraft, Menschen zu bewegen, zu begeistern und miteinander zu verbinden, erklärte Jan Bauer, Cellist im Orchester des Wandels. Kunst und Kultur bauen Brücken zwischen Menschen mit unterschiedlichen Traditionen und Hintergründen, betonte Nalan Sipar, die ein deutsch-türkisches Medienprogramm initiiert hat. So sind alltägliche Praktiken wie saisonale Küche, das Einwecken von Lebensmitteln oder die Änderungsschneiderei um die Ecke bereits nachhaltig. Diese Potenziale müssen stärker für den Klimaschutz genutzt werden.

Dazu braucht es vor allem mehr Unterstützung. Wichtig sei unter anderem, den Zugang zu bestehenden Fördergeldern zu erleichtern und die Rolle der Kultur deutlicher in Projekten und Finanzierungen abzubilden, so Jacob Bilabel, Projektleiter der Green Culture Anlaufstelle.

Verantwortung heißt Klimaschutz

Bei der Podiumsdiskussion zur aktuellen Klimapolitik wurde es lebhaft. Stefanie Langkamp (Politische Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland e. V.), Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen), Mark Helferich (CDU), Jakob Blankenburg (SPD) und Lorenz Gösta Beutin (Die Linke) debattierten über das EU-Klimaziel für 2040, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Rolle von Gaskraftwerken. Dabei ging es auch um Fragen zu Strompreisen, Mobilität und Klimaschutz in einer angespannten Wirtschaftslage.

In der Debatte prallten unterschiedliche Positionen aufeinander. Einerseits wurde betont, dass ambitionierte Klimaziele nur glaubwürdig sind, wenn ihnen entschlossene Maßnahmen folgen und politische Entscheidungen auf Fachwissen beruhen. Andererseits stand die Sorge im Raum, Klimaschutz dürfe Wirtschaft und Gesellschaft nicht überfordern und müsse international abgestimmt sowie sozial abgefedert werden. Einig war man sich darin, dass clevere Anreize und flexible Lösungen nötig sind, um den Wandel praktikabel zu gestalten und möglichst viele mitzunehmen. Auch Unternehmen, so der Tenor, tragen Verantwortung und sollten den politischen Rahmen nutzen, um sich zukunftsorientiert aufzustellen. 

3. Meldung der Klima-Allianz Deutschland

Foto: dusanpetkovic von Getty Images Pro via Canva Pro.

Klima-Allianz Deutschland: Starkes Klimaschutzprogramm statt Rückschritte

Zum 4. Deutschen Klimatag am 7. Oktober 2025 kritisiert die Klima-Allianz Deutschland die Bundesregierung für geplante Rückschritte in der Klimapolitik und legt einen Drei-Punkte-Plan vor, mit dem Deutschland den Klimaschutz wirksam voranbringen kann.

Mehr erfahren

4. Wir sind gewachsen: Herbstplenum der Klima-Allianz 

Foto (von links): Alena Dietl (SOS-Kinderdörfer), Kerstin Blum (Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen) und Julian Thoss (Klima-Bündnis) wurden neu als Sprecher*innen gewählt.

Drei neue Sprecher*innen der Klima-Allianz Deutschland

Auf unserem Mitgliederplenum am 8. Oktober in Berlin haben wir ein neues Mitglied aufgenommen und einen neuen Sprecher*innenrat gewählt.

In den Sprecher*innenrat wurden Julian Thoss (Klima-Bündnis), Kerstin Blum (Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen) und Alena Dietl (SOS-Kinderdörfer) gewählt.

Verabschiedet wurden die bisherigen Mitglieder Jan Göldner (NAJU), Anna Schwanhäußer (Together for Future) und Thomas Gehringer (ver.di), denen wir herzlich für ihr langjähriges Engagement danken.

Mehr erfahren
 

Foto (von links): Sarah Meschenmoser und Alina Seebacher; Ärzte ohne Grenzen.

154 Organisationen für den Klimaschutz

Mit Ärzte ohne Grenzen gewinnt die Klima-Allianz Deutschland ihr 154. Mitglied und eine Organisation, die die Verbindung zwischen Klimakrise und globaler Gesundheitsperspektive stärkt. Wir heißen das Team herzlich willkommen und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit im Bündnis.

Hier stellen sie sich kur vor: „Wir freuen uns sehr, Teil dieses Bündnisses zu sein – für mehr Austausch, Vernetzung und gemeinsames Handeln. Wir – das sind Sarah Meschenmoser (Head of Berlin Advocacy Unit) und Alina Seebacher (Humanitarian Advocacy Officer – Climate Crisis & Food Security) sowie das Team von Ärzte ohne Grenzen Deutschland. Als internationale medizinisch-humanitäre Nothilfeorganisation arbeiten wir in über 70 Ländern und setzen uns für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in Krisenregionen ein – dort, wo Menschen durch Konflikte, Krankheiten oder Katastrophen bedroht sind. In unseren Projekten erleben wir täglich, wie die Klimakrise auch eine Gesundheits- und humanitäre Krise ist. Steigende Temperaturen, Extremwetterereignisse und veränderte Krankheitsmuster treffen besonders jene Menschen, die ohnehin am verletzlichsten sind.

Mit unserer Mitgliedschaft in der Klima-Allianz möchten wir das Thema „Klimakrise und Gesundheit“ stärker in den Fokus rücken und die Erfahrungen unserer Patient*innen und Mitarbeiter*innen aus besonders betroffenen Regionen in die politische Debatte einbringen.  Als neues Mitglied freuen wir uns darauf, gemeinsam mit anderen Akteur*innen für eine sozialgerechte, ambitionierte und gesundheitsorientierte Klimapolitik einzutreten.“

Klima-Allianz Deutschland e.V.
Invalidenstraße 35
10115 Berlin

linkedin       X       instagram

info@klima-allianz.de
Telefon 030 780 899 512

www.klima-allianz.de

Newsletter abonnieren
Von diesem Verteiler abmelden
Von allen Verteilern abmelden

linkedin