In einer Zeit, in der viele Menschen Frust, Erschöpfung und Ohnmacht empfinden, scheint es vielen, als nehme die Unterstützung für die Erreichung der Klimaziele ab. Tatsächlich zeigt die Eurobarometer-Umfrage vom Juni 2025 ein anderes Bild: 84 Prozent der Deutschen und 85 Prozent der Europäer*innen sehen den Kampf gegen die Klimakrise weiterhin als zentrale Priorität. Beim Spitzentreffen der Mitgliedsorganisationen der Klima-Allianz Deutschland stand deshalb die Frage im Mittelpunkt: Wie können wir als Zivilgesellschaft gerade jetzt neue Energie schöpfen und Zuversicht stärken? Katarina Peranic, Vorständin der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, hob in ihrer Keynote die Bedeutung einer lebendigen Zivilgesellschaft hervor. „Demokratie leben wir nicht nur durch den Gang zur Wahlurne, sondern durch Beteiligung, Mitgestaltung und Engagement im Alltag“, betonte sie. Wer Engagement stärke, stärke zugleich die Demokratie – und dafür brauche es stabile Strukturen, Wertschätzung und Schutz für die Engagierten. Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Engagement zu fördern und damit in unsere Zukunftsfähigkeit als Gesellschaft zu investieren. Engagement ist gelebte Demokratie in Aktion. Dort, wo Menschen sich verbinden und sektorenübergreifend gemeinsam handeln, entstehen Innovationen, die Gesellschaft und Klima gleichermaßen voranbringen, so Peranic. Auch Lutz Weischer von Germanwatch machte deutlich, wie dringend diese Stärkung ist: Angesichts des zunehmenden Drucks auf Zivilgesellschaft und Klimaschutz müssen Räume der Mitgestaltung bewahrt werden. Gerade jetzt sei es wichtig, dass wir uns als Zivilgesellschaft auf das fokussieren, was uns verbindet, und unsere Stimme gemeinsam – auch auf europäischer Ebene – erheben. Die Klima-Allianz Deutschland als Dachverband mit 154 Mitgliedsorganisationen ist dabei ein wichtiger Akteur. Wir müssen uns deshalb auch daran erinnern, wie viel die Zivilgesellschaft bereits erreicht hat. Vom Kohleausstieg über das Klimaschutzgesetz bis hin zu konkretem politischem Einfluss: Diese Erfolge der Klima-Allianz Deutschland können uns in Durststrecken stärken. Das Bündnis mit seinen 154 Mitgliedsorganisationen wächst stetig und bringt vielfältige Lösungen und Erfolge hervor. Zum Abschluss gab Stefanie Langkamp einen Ausblick auf die Langzeitstrategie der Klima-Allianz Deutschland: Es gehe darum, ein neues Zukunftsbild zu entwickeln, Brücken zwischen Akteuren zu schlagen und ein starkes „Wir-Gefühl“ zu schaffen. Zuversicht, Mut und Zusammenarbeit seien die Grundlage für die notwendigen Wendepunkte in der Klimapolitik. Gemeinsam mit Prof. Sabine Fischer von der UdK Berlin entwickelten wir im Anschluss Ideen für die Klima-Allianz Deutschland – darüber, welche Glaubenssätze wir in Zukunft brauchen und welche wir vermeiden sollten. |