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Liebe Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland, liebe Abonnent*innen,

noch bis Ende dieser Woche findet in Bonn die Klima-Zwischenkonferenz statt. Das Treffen dient der Vorbereitung des nächsten Weltklimagipfels (COP30), der im November im brasilianischen Belém stattfinden wird. Der deutsche Umweltminister Carsten Schneider betonte zwar, dass die Welt in Sachen Klimaschutz vorangekommen sei. Jedoch müsse die EU jetzt beim Klimaschutz vorlegen, um andere Länder zu motivieren. Gleichzeitig könne so die notwendige Investitionssicherheit für die europäische Wirtschaft gewährleistet werden. Denn es gilt: „Nicht mehr Klimaschutz gefährdet den Wohlstand, sondern zu wenig.“

Ein zentraler Teilaspekt der Energiewende gerät derzeit ins Wanken: grüner Wasserstoff. Obwohl der Energieträger in einer klimaneutralen Zukunft dort unverzichtbar sein wird, wo Prozesse nicht direkt elektrifiziert werden können, erweist sich der Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft bislang als herausfordernd. Grüner Wasserstoff ist weiterhin zu teuer, zu aufwendig in der Herstellung und es fehlt ein funktionierender Markt – Probleme, die sich gegenseitig verstärken. Hinzu kommen Unsicherheiten bei künftigen Förderungen und Regulierungen.

Ein symbolträchtiger Rückschlag wurde in dieser Woche bekannt: Der Stahlhersteller ArcelorMittal hat seine Pläne zur Dekarbonisierung der Werke in Bremen und Eisenhüttenstadt vorerst gestoppt – ein schwerer Dämpfer für die erhoffte industrielle Nachfrage nach grünem Wasserstoff.

So einen Dämpfer erteilte die neue Bundesregierung bereits in den vergangenen Wochen an anderer Stelle: In der jüngst angekündigten Kraftwerksstrategie der neuen Bundesministerin für Wirtschaft und Energie setzt die schwarz-rote Koalition nicht auf grünen Wasserstoff, sondern vor allem auf fossile Alternativen. Geplant ist der verstärkte Einsatz von Carbon Capture and Storage (CCS) an Gaskraftwerken – anstelle eines konsequenten Umstiegs auf grünen Wasserstoff. Begleitet wird dies von dem Ziel, die Gasinfrastruktur weiter auszubauen. Dazu zählt auch die derzeit heftig umstrittene Gasförderung vor der Nordseeinsel Borkum.

Finanziert werden sollen diese Maßnahmen ausgerechnet aus dem Klima- und Transformationsfonds – ein klarer Widerspruch zum eigentlichen Zweck des Fonds und des Sondervermögens. Jedoch federn gerade in Zeiten von Krisen und Kriegen die erneuerbaren Energien die Preisexplosion fossiler Energiequellen ab. Hinzu kommt: Mit dem kommenden europäischen Emissionshandel für Gebäude und Verkehr (ETS 2) steigen die Preise für fossile Energien weiter an. Die Bundesregierung steht jetzt in der Verantwortung, den Klima-Sozialplan fristgerecht bei der EU-Kommission einzureichen, um einkommensschwache Haushalte zu entlasten. Was jetzt also gebraucht wird, ist ein entschlossener Ausbau der Erneuerbaren – für mehr Unabhängigkeit, bezahlbare Energie und echte Versorgungssicherheit.

Wie das gehen könnte, zeigt das Ahrtal. Vier Jahre nach der Flutkatastrophe setzen die Menschen vor Ort auf neue und klimafreundliche Wege des Wiederaufbaus – mit vielen Vorteilen: Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, stabile Energiepreise und geringe Wartungskosten für die einzelnen Haushalte.

Herzliche Grüße
Ihre Klima-Allianz Deutschland Geschäftsstelle

Inhalt

1. News | Klima- und Energiepolitik
2. Meldungen der Klima-Allianz Deutschland
3. Klimaprojekt der Woche | Bioland e.V.
4. Meldungen der Mitglieder
5. Termine
6. Klimafakten

7. Jobs

1. News | Klima- und Energiepolitik
Sonnenuntergang über vertrockneter Landschaft

Foto: Kateryna Mashkevych via Canva Teams

In drei Jahren bricht die Welt endgültig ihr 1,5-Grad-Versprechen

Das CO₂-Budget für 1,5 Grad schmilzt rapide. Ein Update des Weltklimarates zeigt: Wenn die Emissionen nicht sofort sinken, ist das Ziel in drei Jahren außer Reichweite. Die Zeit erklärt, was der neue ICPP-Bericht genau aussagt.

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Söder, Merz, Klingbeil

Foto: Sandro Halank via Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Gemeinsam klappts besser – auch bei der Klimawende

Das Forschungsprojekt Ariadne zeigt: Ressortdenken und Parteipolitik bremsen die Klimapolitik. Auch die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern funktioniert oft nicht reibungslos. Sie fordern: Mehr Kooperation über Ressorts und Parteigrenzen hinweg. Deutschlandfunk erklärt, wie es besser geht.

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Kraftwerke

Foto: Антон Хаткевич von Pexel via Canva 

Höhepunkt der Emissionen noch nicht erreicht

Während Delegierte aus aller Welt in Bonn die nächste Klimakonferenz vorbereiten, offenbart ein neuer Bericht die fragile Lage des Weltklimas. Die Forderungen nach einem Umsteuern werden immer lauter, so die Tagesschau.

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Flagge der EU und Dänemark

Foto: Oleksandr Filon von Getty Images via Canva Teams 

Ein kleiner Staat mit großen Plänen: Wie Dänemark der EU-Klimapolitik neuen Schwung geben will

Während der dänischen Ratspräsidentschaft verhandelt die EU ihr künftiges Budget – Dänemark will den Klimaschutz als Schwerpunkt setzen, insbesondere die Elektrifizierung und die Energiesicherheit. Außerdem hat es eine Idee für die Viehhaltung. Der Standard gibt Einblicke in Dänemarks Pläne.

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Wald

Foto: EpicStockMedia via Canva Teams

CO2-Ausgleich durch Aufforstung hat Grenzen

Klimaschädliche Emissionen lassen sich nicht allein durch das Pflanzen neuer Wälder ausgleichen. Einer neuen Studie zufolge müsste man eine Fläche mit Wäldern bepflanzen, die größer als Nordamerika ist, um die Treibhausgase auszugleichen, die bei der Verbrennung der verfügbaren Reserven der 200 führenden Kohle-, Öl- und Gaskonzerne ausgestoßen würden. Deutschlandfunk gibt einen Überblick.

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Ernte

Foto: kugawa von Getty Images via Canva Teams 

Klimaerwärmung verringert Ernte in den nächsten Jahren um acht Prozent

Forscher der Stanford University haben die Folgen der Klimakrise auf die globale Ernährung berechnet. Mit jedem zusätzlichen Grad fehlen 120 Kalorien pro Person und Tag. Mehr dazu erfahren Sie bei Zeit Online.

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2. Meldungen der Klima-Allianz Deutschland

Sondervermögen muss Klimaschutz und soziale Einrichtungen stärken

Vor dem bevorstehenden Kabinettsbeschluss zum Gesetz über das Sondervermögen fordern die Klima-Allianz Deutschland, der Deutsche Caritasverband e. V. und der AWO Bundesverband e. V., die Mittel gezielt für Klimaschutz und Modernisierung sozialer Infrastruktur einzusetzen. Die Verbände drängen auf eine Überarbeitung des Gesetzentwurfs: Investitionen in fossile Projekte müssen ausgeschlossen, die Klimawirkung der Maßnahmen überprüft und gemeinnützige Träger gezielt gefördert werden.

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Familie in der Wüste auf Flucht

Bild: Adisak/stock.adobe.com, bearbeitet mit Adobe Firefly/Photoshop ©Adobe

Flucht und Vertreibung durch die Klimakrise nehmen zu – neue Bundesregierung muss Lösungen finden

Am Weltflüchtlingstag fordern die Klima-Allianz Deutschland und VENRO, der Dachverband der Nichtregierungsorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe, nachhaltige Lösungen für Menschen, die durch die Klimakrise ihre Heimat verlassen müssen. Wer durch Extremwetter oder schleichende Klimaveränderungen vertrieben wird, ist von Armut bedroht und rechtlich kaum geschützt. Die Bundesregierung muss deshalb Betroffenen sichere Flucht- und Migrationswege und finanzielle Unterstützung bieten, so die Verbände in einem gemeinsamen Papier.

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3. Klimaprojekt der Woche | Bioland e.V.

Bio-Mobil

Bild: Bioland 

Grenzenlos regional – Bio in Europa

Natürlich auf Achse: Das Bio-Mobil rollt im dritten Jahr durch Deutschland und bringt Bio-Wissen direkt zu den Menschen. Der Auftrag: Verbraucher*innen fit machen für nachhaltige Kaufentscheidungen. Die EU-geförderte Kampagne „Grenzenlos regional – Bio in Europa“, initiiert von Bioland, möchte die Menschen in ihrem Alltag abholen und die Vorteile eines ökologischen Lebensstiles für Mensch, Umwelt, Tier und Klima vermitteln.
Das mobile Informationsangebot geht dabei ein letztes Mal auf Reisen und macht auf seiner bundesweiten Route Halt in sechs Städten, um biologische Landwirtschaft erlebbar zu machen.

Bis Ende September rollt das Mobil durch Leipzig, Bochum, Kiel, Bremen und Bielefeld. Insgesamt wird das Bio-Mobil im Laufe der dreijährigen Projektzeit in 18 deutschen Städten Station gemacht haben. Ob am Bio-Mobil selbst, in Schulen, auf Höfen oder bei regionalen Bio-Partnern: Mit vielfältigen Mitmachaktionen wurden und werden Bio-Basics vermittelt und die Bedeutung von Bio zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen verdeutlicht. Neben reinem Informationsmaterial werden auch andere spannende Aktionen angeboten wie zum Beispiel Kochshows.

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4. Meldungen der Mitglieder
WWF

Beim Sondervermögen die Verfassung wahren!

Bei der gesetzlichen Errichtung des Sondervermögens muss Klimaschutz Kernkriterium für Investitionsentscheidungen sein. Das fordert der WWF und beruft sich auf neue Rechtsanalysen der renommierten Kanzlei Günther im Auftrag der Umweltorganisation. Diese legen unter anderem dar, dass Klimaschutz beim Sondervermögen als gleichberechtigtes Ziel neben Infrastrukturinvestitionen steht. Daher sind nicht nur die 100 Milliarden Euro für den Klima- und Transformationsfonds, sondern auch die übrigen Gelder aus dem 500 Milliarden schweren Sondervermögen in diesem Sinne zu investieren. Und nicht nur das: Schon aus dem Grundgesetz ergibt sich eine verfassungsrechtliche Pflicht für Investitionen in den Klimaschutz – und diese müssen rechtzeitig erfolgen.

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BUND

Wasserentnahmen in Zeiten der Klimakrise: BUND fordert faireren Umgang mit einer knappen Ressource

Angesichts zunehmender Wasserknappheit und wachsender Nutzungskonflikte fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine bundesweit einheitliche Regelung für Wasserentnahmeentgelte. Eine aktuelle Auswertung der Entgelte durch den BUND in den Bundesländern zeigt: Derzeit regeln die Länder das Entgelt uneinheitlich. In Bayern, Hessen und Thüringen gibt es beispielsweise keine eigenen Gesetze zur Erhebung des Wasserentnahmeentgeltes. In anderen Bundesländern werden Industrie und Wirtschaft durch viele Ausnahmen von der Entgeltzahlung teilweise befreit. Der BUND fordert die Bundesregierung auf, für Fairness und Transparenz zu sorgen.

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DUH

Deutsche Umwelthilfe deckt Pläne zu Gasbohrungen vor Borkum auf: Regierung zementiert fossilen Lock-In und untergräbt Genehmigungsprozesse

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt vor einem folgenschweren Abkommen mit den Niederlanden, das die Bundesregierung am kommenden Dienstag, den 24. Juni, verabschieden könnte. Der bislang vertraulich gehaltene Vertragstext, der der DUH vorliegt, erleichtert die Erschließung weiterer fossiler Lagerstätten in der Nordsee massiv – ohne ausreichende Umwelt- und Klimaschutzauflagen, mit privaten Schiedsgerichten sowie drastischen Einschränkungen für deutsche Behörden. Klimaschutzziele und CO2-Bilanzen werden im Vertragstext vollständig ausgeblendet. Verfahren sollen zu Lasten der Gründlichkeit der Prüfung massiv beschleunigt werden. Es gibt außerdem keinerlei verbindliche Regelungen zu Umwelt- oder Havarierisiken.

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urgewald

Banken-Studie: Deutsche Bank weltweit größte Geldgeberin des Ölriesen BP

Während die weltweit führenden Wissenschaftler*innen der Internationalen Energieagentur (IEA) wiederholt bekräftigt haben, dass sich die Welt angesichts der Klimakrise kein einziges neues Öl- und Gasfeld mehr leisten kann, ignorieren Banken das Klimarisiko. Sie haben ihre Finanzierungen für Unternehmen gesteigert, die Geschäfte mit fossilen Brennstoffen expandieren. Viele dieser Banken haben zudem Klimaschutzzusagen zurückgenommen, die sie im Jahr 2021 auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow machten.

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BEE

Wärmesektor: CO2-Preis in Instrumentenmix einbetten

Die CO2-Bepreisung ist ein zentrales Instrument für die Energiewende und den Klimaschutz. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) befasst sich seit vielen Jahren mit ihrer konkreten Ausgestaltung in den verschiedenen Sektoren und legt nun ein neues Positionspapier für einen CO2-Preis im Wärmesektor vor. Ein Schlüssel für den Erfolg und die optimale Wirkung ist die Einbettung des Preises in weitere Maßnahmen. Der Dreiklang aus Marktanreizen, Förderprogrammen und Ordnungsrecht sichert Investitionen und den Technologiefortschritt.

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Germanwatch

G7-Gipfel: Klimakrise totgeschwiegen – eine historische Verantwortungslosigkeit

Germanwatch kritisiert: G7-Staats- und Regierungschefs verpassen, sich mit globaler Klimapolitik als Sicherheitsfrage zu befassen.

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5. Termine

30.06.2025
Bremen
Deutsche KlimaStiftung

Führung trifft Zukunft

03.07.2025
Berlin
Staatsoper Unter den Linden, Klima-Allianz Deutschland 

Cassandra - Nachgespräch mit Dr. Christiane Averbeck

24.4.2007
Cottbus
UfU Unabhängiges Institut für Umweltfragen

BEWEG WAS Festival

19.09.2025
Online
Klima-Allianz Deutschland 

KIforGood-Barcamp

6. Klimafakten
Flugzeug

Foto: Brett Sayles von Pexels an via Canva 

Wie kann der Flugverkehr klimaschonend(er) werden?

Flugzeuge sind für etwa 2,5 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich und  verursachen weitere Emissionen, die das Klima zusätzlich aufheizen. Gleichzeitig nimmt der Flugverkehr stark zu; verglichen mit vielen anderen Sektoren ist Klimaschutz dort schwierig, weil einfach umsetzbare Lösungen fehlen. Alle möglichen Optionen, Fliegen klimaschonender zu gestalten, befinden sich noch in der Entwicklungsphase. Wie der Stand jetzt ist, erfahren Sie bei Klimafakten.

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7. Jobs

Jobs bei Mitgliedern der Klima-Allianz Deutschland

Auf dem Jobportal Baito finden Sie Stellenanzeigen in der Geschäftsstelle und bei den rund 150 Mitgliedern der Klima-Allianz Deutschland.

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Klima-Allianz Deutschland e.V.
Invalidenstraße 35
10115 Berlin
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Telefon 030 780 899 512

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