Liebe Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland, liebe Abonnent*innen, die Klimakonferenz COP29 in Baku geht in ihre entscheidende zweite Woche. Wenn an einer Klimakonferenz 1.800 Lobbyist*innen der fossilen Industrie teilnehmen, Staaten ihre Delegation abberufen und der Gastgeber fossile Energien als „Geschenk Gottes“ bezeichnet, dann können wir als Klimaschützer*innen nur sagen: Jetzt erst recht!
Das Thema Nummer eins an den Verhandlungstischen: die Finanzierung von Klimaschutz und Klimafolgen. Bisher lag die Klimafinanzierung mit großzügig berechneten 100 Milliarden US-Dollar weit unter dem Bedarf der besonders betroffenen Länder im Globalen Süden. Diese benötigen rund 2,4 Billionen US-Dollar, um klimaneutral zu werden und ihre Resilienz gegenüber den verheerenden Folgen der Klimakrise zu stärken. Als Industrienation muss Deutschland Verantwortung übernehmen und mindestens die zugesagten sechs Milliarden Euro jährlich beitragen. Eine neue Studie im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland, Germanwatch, WWF Deutschland und Global Citizen belegt: Das Geld ist da. Durch gezielte Finanzierungsstrategien könnte Deutschland bis zu 96 Milliarden Euro an zusätzlichen öffentlichen Mitteln aufbringen. Als Teil der „High Ambition Coalition“ muss die Bundesregierung bei der Klimakonferenz in Baku klarmachen, dass das fossile Zeitalter zu Ende geht. Gemeinsam mit VENRO drängen wir auf feste Ausstiegsdaten für fossile Energien und eine ausreichende Klimafinanzierung. Ambitionierte Klimapolitik sendet jetzt wichtige Signale an die anderen Staaten und deren 2025 fälligen nationalen Klimaschutzpläne (NDCs). Zu guter Letzt eine gute Nachricht: Wind- und Solarenergie haben in diesem Jahr mit 45 Prozent einen Rekordanteil am deutschen Strommix erreicht. Damit haben sie zum ersten Mal fossile Brennstoffe überholt – deren Anteil lag bei 41 Prozent. Gründe für die Beschleunigung sehen Expert:innen vor allem in weniger Bürokratie und mehr politischen Anreizen. Herzliche Grüße Ihre Klima-Allianz Deutschland Geschäftsstelle |